Löwenzahn gilt als Leber-Pflanze
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Gesund im Neuen Jahr durchstarten mit der Leber!

Kaum hat das Neue Jahr gestartet, geht es los mit den guten Vorsätzen für das Neue Jahr. Und nach dem wir diese Feiertage alle die Auswirkungen der Pandemie aus unser soziales Leben spüren konnten, liegt der Gedanke an die Gesundheit ziemlich.

Tagtäglich werden wir durch die Medien erinnert, dass in unserer Umgebung ein Virus sich immer schneller und intensiver ausbreitet. Wollen wir in den Medien nichts mehr über die Pandemie, Virus oder Lockdown sehen oder hören, dann erhalten wir von Freunden Nachrichten und Wünsche fürs Neue Jahr, die mehr oder weniger direkt die Hoffnung aussprechen, dass das Virus das neue Jahr nicht mehr so stark beeinflussen mag. Also beschäftigen wir uns mal wieder mit dem Thema Gesundheit.

Gut, ich möchte nicht sonderlich erwähnen, dass eine Freundin mir ein Buch zu Weihnachten schenkte. Nein, es war nicht irgendein Buch! Es war das Buch „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“ von Dr. med. Eckart von Hirschhausen. Will Sie mir damit etwas sagen?
Ich müsste meine Leber nach den ganzen Feiertagen-Essgelagen unterstützen? Oder ist es ein Hinweis darauf, dass an Silvester und die Tage davor nicht unbedingt mit Wasser angestoßen wurde? Erschwerend hinzu kommt der Fakt, dass die neueste Ausgabe der Naturheilpraxis-Zeitschrift direkt vor Silvester ins Haus flatterte. Was ziert das Titelbild der Januar 2021-Ausgabe?

Eine große Aufnahme einer Mariendistel und direkt der Titel: Leber & Galle.

Warum beginnt Gesundheit mit der Leber?

Es drängt sich die Frage auf, warum die Gesundheit mit der Leber beginnt. Immerhin machen wir uns mehr Gedanken über die Leistung unseres Herzens oder bei einer Erkältung auch mal über unsere Atemwege. Was ist nun so besonders an diesem ca. 1,5 Kilogramm schweren Organ?

Grobstoffliche Sicht auf die Leber

Die Leber gilt als die größte exokrine Drüse des Menschen und befindet sich überwiegend im rechten Oberbauch. Direkt unter der Leber anliegend befindet sich die Gallenblase und mit Bauchspeicheldrüse, Duodenum und Magen ist die Leber weiter in guter nachbarschaftlicher Beziehung. Ca. 75% des Blutes erhält die Leber über die Pfortader und die Leberarterie bringt 1,5 l sauerstoffreiches Blut pro Minute zur Leber. Die Leber produziert täglich zwischen 0,5 – 1,0 Liter Galle.

Die Aufgaben der Leber sind vielseitig:

  • Hauptstoffwechselorgan für Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett)
  • Entgiftung von körpereigenen und körperfremden Stoffen
  • Bildung der Galle
  • Speicherung von Eisen, fettlöslichen Vitaminen, Fett, Kohlenhydraten, Eiweißen, Glykogen
  • Synthese von Plasmaproteinen wie Albumin, Blutgerinnungsfaktoren und verschiedene Globuline
  • Abbau von roten Blutzellen, Blutbildung des Embryos
  • Immunabwehrorgan durch das Monozyten-Makrophagen-System
  • Hormonbildung wie Hormonabbau

Als Regulierung- und Steuerungsorgan beeinflusst die Leber den Blutzuckergehalt durch Aufbau und Abbau von Glykogen. Eisen, das durch den Abbau von überalterten roten Blutzellen anfällt, wird in der Leber gespeichert und bei Bedarf wieder abgegeben. Durch die Erweiterung und Verengung der Lebergefäße kann die Leber die durchströmende Blutmenge beeinflussen und quasi Blut speichern.

Die vielen aktiven Stoffwechselvorgänge sorgen dafür, dass die Temperatur der Leber ca. 1,5 °C höher liegt als bei anderen Organen. Die Blutbildung des Fötus findet ebenfalls bis zum 05. Monat in der Leber statt, ist hier nur der Vollständigkeit wegen erwähnt.
Der First-Pass-Effekt ist sehr wichtig, denn das Pfortaderblut durchläuft als ersten Prozess die Leber, bevor es in den Körperkreislauf gelangt: Orale aufgenommene Medikamente werden im Leberstoffwechsel abgebaut bevor sie wirksam werden könnten. Dies ist der Grund für die Gabe diverser Medikamente per Injektion oder als Zäpfchen.

Leber als Entgiftungsorgan

Wie oben schon erwähnt entgiftet die Leber körpereigene wie auch körperfremde Stoffe und sorgt dafür, dass diese ausgeschieden werden können. Dazu nutzt die Leber zwei Wege. Einmal die Ausscheidung über die Nieren für die gut wasserlöslichen Abbauprodukte. Zu diesen Abbauprodukten gehört neben vielen Medikamenten/ Nahrungszusätze auch der weihnachtliche Feiertagsalkohol. Die Leberzellen geben über die Lebersinusoide die Abbauprodukte in den Blutkreislauf, die Niere filtert die Stoffe aus und sorgt dafür, dass sie mit dem Urin den Körper verlassen.

Die schlecht wasserlöslichen Stoffe werden mittels der Galle aus dem Körper gebracht, also per Verdauung über den Stuhl ausgeschieden. Zu diesen Produkten gehört auch das Bilirubin, das beim Abbau des Hämoglobins entsteht.

Beim Abbau der Weihnachtsgans – genauer: beim Eiweissabbau – entsteht giftiges Ammoniak. Der Ammoniak wird in der Leber zu Harnstoff umgewandelt, damit es von den Nieren ausgeschieden werden kann.

Feinstoffliche Sicht auf die Leber

In seinem Buch „Die Organuhr – leicht erklärt“ bezeichnet Lothar Ursinus die Leber als Organ der Wandlung, Erneuerung und Veränderung. Dies gilt im körperlichen wie auch geistigen Sinne. In den alten Schriften der Chinesischen Medizin wird die Leber als „Oberbefehlshaber“ oder auch „Armeegeneral“ tituliert, der die Instanz ist für Antrieb und Dynamik. Und ein jeder gute Befehlshaber ist in der Lage Pläne zu machen. So steht der Lebermeridian in Verbindung mit den Funktionen des Nervensystems. Die zugeordneten Emotionen sind Frustration, Depressionen, Ängste.

Gerade in den asiatischen Heilsystemen gehören emotionale Unausgeglichenheiten zu den krankmachenden Faktoren. Ein Mangel in der Leber-Energie zeigt sich durch reduzierte Flexibilität, Unentschlossenheit, Sprunghaftigkeit und unterdrückte Körperenergie. Während sich die Fülle der Leber-Energie in Aggressivität, (Jäh-) Zorn, Wut/ Feindseligkeit, Dickköpfigkeit und Rachsucht zu entladen sucht.

Körperliche Symptome eine Leber-Belastung
  • hoher Blutdruck
  • Gestaute Venen z.B. Hämorrhoiden, Krampfadern
  • Kopfschmerzen
  • gerötete, trockene Augen
  • Chronische Müdigkeit (= Müdigkeit gilt als der “Schmerz der Leber“)
  • Druckgefühl im Oberbauch
  • Erhöhte Leberwerte/ Leberzirrhose
  • Panikattacken und Angstzustände
  • Gesteigerte Nervosität
  • Schlafprobleme (Wachen Sie nachts zwischen 01:00 und 03:00 Uhr auf?)
  • Histaminintoleranz
  • und weitere?

Konnte ich Sie langsam motivieren?

Nun verstehen Sie langsam, warum mir die Leber zur Entgiftung so wichtig ist und vielleicht konnte ich Sie ja auch motivieren? Hier folgt eine kleine Liste an Möglichkeiten:

Kaffee-Einlauf

Ein Klassiker ist der Leberreinigung ist Kaffee, doch in diesem Fall wird er weniger oral als rektal zugeführt. Eine Anleitung zum Kaffee-Einlauf finden Sie hier in einem Link hinterlegt. Viele Anwender des Kaffee-Einlaufs berichten von einer raschen Erleichterung bei vorangegangener Müdigkeit und Schmerzzuständen – vor allem bei Kopfschmerzen. Probieren Sie es einfach mal aus!

Leberwickel

Leberwickel beispielsweise mit Heublumen dienen zur äußerlichen Anwendung und entlasten die Leber, indem die Entgiftung über die Hautporen angeregt wird. Dazu benötigt man 2 Handvoll Heublumen, die wie ein Tee mit 2 Liter heißem Wasser übergossen wird. Dieser Tee-Sud zieht ungefähr 15 Minuten, danach abseihen. Ein Tuch in den Tee eintauchen, sanft auswringen und noch warm – nicht heiß! – auf den Oberbauch legen und darüber ein Baumwolltuch oder Handtuch. Darüber folgt eine Decke und Sie bleiben dabei am Besten entspannt im Bett liegen. Eine Alternative zum Leberwickel ist auch ein Heublumensäckchen, welches in der Apotheke erworben werden kann. Alternativ geht auch das Baden in Heublumen. Die Wirkung der Heublumen hängt sehr stark mit den enthaltenen ätherischen Ölen zusammen.

Ernährung

Spätestens seit Bitterliebe und anderen beworbenen Bitterprodukten ist es es bekannt: viele Bitterstoffe wirken sich positiv auf die Leber aus! Als bittere Nahrungsmittel gelten Artischocken, Chicorée, Endiviensalat, Ruccola, Löwenzahn, Radicchio, Karfiol, Kohl, Kohlsprossen und Kresse.

Ein Verzicht auf Alkohol sollte natürlich zur Leberpflege unbedingt eingehalten werden. Für übergewichtige Menschen ist eine Normalisierung des Gewichts anzustreben. Idealerweise nicht unbedingt mittels einer Crashdiät, da diese im Körper abgespeicherte Giftstoffe lösen können und somit zusätzlich die Leber belasten. Nahrungsergänzungsmittel können ebenfalls gut zur Leberpflege eingesetzt werden. Die bekanntesten NEMs sind Coenzym10 Q10 (Ubichinon), Reishi-Pilz, Shiitake, Agaricus Blazer Murren, Gänseblümchen (ja, diese zarte, kleine Blümchen ist ebenfalls eine besonderes Kraut!) und Wasabi. Aber nehmen Sie nicht unbedingt alle Nahrungsergänzungsmittel gleichzeitig ein. Am Besten lassen Sie sich von einem geschulten Therapeuten begleiten und betreuen!

Fazit

Eine Leberreinigung bzw.- Entgiftung lohnt sich auf jeden Fall zu Beginn des Jahres, um Schlacken und Altlasten loszuwerden. Mit neuer Energie und Elan kann so ins Neue Jahr gestartet werden. Ich wünsche Ihnen ein frohes, angenehmes Entgiften!