
Willkommen im Reich der Hormone und des Stoffwechsels
Unser Körper ist ein einziges und einmaliges Wunder. Verschiedene Mechanismen greifen ineinander und beeinflussen sich gegenseitig. Solange alles in bester Ordnung ist, sind wir rundum zufrieden und machen uns wenig Gedanken um die einzelnen Prozesse in unserem Körper. Erst wenn dieses Spiel der Organe und Hormone gestört ist, fangen wir an uns Gedanken zu machen. Aus diesem Grund vergleiche ich dieses empfindliche Zusammenspiel gerne mit einem Mobile. Lothar Ursinus spricht in seinen Büchern sogar von einem „Tanz der Hormone“.
Hormon- und Stoffwechselsystem
Hormone und die Leber
Die Leber ist nicht nur eine wichtige Entgiftungsfabrik. Sie ist in der Lage mit Hilfe von Enzymen ein Hormon in eine benachbarte Hormonart umzuwandeln. Wussten Sie, dass die Leber aus verschiedenen Cholesterinen und anderen Vorstufenhormonen eine Vielzahl von Hormonen bilden kann? Mit diesem Wissen ist dann auch verständlich, der Leber und den Leberwerten mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Hier noch ein Überblick über die wichtigsten Aufgaben der Leber:
– Produktion und Umwandlung von Hormonen
– Produktion von frischem Blut
– Produktion von Galle für die Gallenblase
– Vorräte sammeln (z.B. Vitamine, Fette und weitere)
– Filter- und Entgiftungsstation von Blut-Schadstoffen
– Produktion von lebenswichtigen Proteinen
– Verwertung von Nahrungsbestandteilen
– Bildung von Eiweißen
– Synthese von Cholesterin und Gallensäure
– Abbau und Entgiftung, Säure-Basen-Haushalt
Die Hormondrüsen
Die Hormondrüsen sind Zirbeldrüse (Epiphyse), Hypothalamus, Hyophyse, Schilddrüse (Thyroidea), Nebenschilddrüse, Thymusdrüse, Nebenniere, Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und die Geschlechtsdrüsen in den Eierstöcken (Ovarien) oder in den Hoden (Testes).
Hinweise auf Störungen im Hormon- Stoffwechselsystem
Leider sind die Hinweise auf eine Störung im Hormon- und Stoffwechselsystem nicht immer eindeutig oder logisch. Vielmehr versucht der Körper Ungleichgewichte möglichst lange auszugleichen. Somit sind hormonelle Störungen meist durch mehr als ein Ungleichgewicht gekennzeichnet. Die Wechselwirkung von Hormonen führt oft zu einer Reihe von Ungleichgewichten.
Für die Hormonproduktion werden unterschiedliche Hormone benötigt, oft findet sich ein Mangel oder Überschuss auch bei anderen Hormonen. Um zu verstehen, was letztendlich im ganzen System geschieht, sind mehrere Hormone zu berücksichtigen. Nur durch diesen ganzheitlichen Therapieansatz wird es möglich sein, die hormonellen Störungen zu erkennen und zu behandeln.
Hier eine Auflistung von möglichen Störungen im Hormonsystem:
Stress, Angst, Reizbarkeit, Hautverdünnung, Haarausfall, Schlaflosigkeit, Insulinresistenz, Stressbelastung. Gewichtszunahme, Gewichtsverlust, Hoher oder niedriger Blutdruck, Müdigkeit, Asthma, Erschöpfung, erhöhte Infektanfälligkeit, Ekzeme, Verlangen nach Salz oder Zucker, Konzentrationsstörungen, Verminderte Libido, Verlust von Körperhaaren, Nachlassen des Muskeltonus …. Die Liste lässt sich noch um einiges erweitern.
Cortisol
Cortisol gilt als die wichtigste Maßnahme des Körpers um sich gegen körperlichen wie auch emotionalen Stress zu schützen.
Symptome eines hohen Cortisolspiegels sind:
– Stress, Angst und Reizbarkeit
– Hautverdünnung
– Schlaflosigkeit
– Insulinresistenz
– Stressbelastung
– Gewichtszunahme im Bauchbereich
– Hoher Blutdruck
– Verlust von Muskel- und Knochenmasse
– erhöhte Anfälligkeit für Erkältungen und Grippe
Symptome eines niedrigen Cortisolspiegels
– Müdigkeit und Erschöpfung
– Angst
– Konzentrationsstörungen
– mangelnde Stressresistenz
– Niedriger Blutdruck
– Reizbarkeit
– Asthma
– Verschlimmerung von Allergien (Lebensmittel und Umwelt)
– Ekzeme, Schuppenflechte und andere Hauterscheinungen
– Verlangen nach Salz/ Zucker
– Infektanfälligkeit
Schilddrüse
Die Schilddrüse und ihre Hormone regulieren unseren Stoffwechsel, unsere Körpertemperatur, unser Gewicht und unsere Energie.
Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion:
– Erschöpfung und schlechte Stimmung
– Verstopfung
– Schwierigkeiten beim Aufstehen am Morgen
– Kopfschmerzen und Migräne
– Schwierigkeiten beim Abnehmen
– Menstruationsbeschwerden
– Kalte Hände und Füße
– Kälteempfindlichkeit
– Trockene Haut und Haare
– Haarausfall
– Ausfall der seitlichen Augenbrauen
Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion:
– erhöhter Gewichtsverlust
– Häufiger Stuhlgang
– Erhöhter Appetit
– Angst und Nervosität
– Schneller Herzschlag, häufiges Schwitzen
– Menstruationsbeschwerden
– Muskelschwäche
– Tremor
Östrogen
Symptome eines niedrigen Östrogenspiegels:
– Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche
– Trockene Haut
– Urinverlust beim Husten oder Niesen
– Trockene, gereizte Augen
– Falten um Augen und Lippen
– Knochenschwund, Osteoporose
– Niedergeschlagenheit und Depression
– Gehirnnebel
– Vaginale Trockenheit
– Gedächtnislücken
– Unregelmäßige Menstruationszyklen
– Haarausfall
Symptome eines hohen Östrogenspiegels:
– Schlafstörungen
– Angst und Nervosität
– Reizbarkeit/ Unruhe
– Niedergeschlagenheit/ Depression
– Starke Regelblutungen
– Menstruationsstörungen
– Gebärmuttermyome
– Brustspannen vor der Periode
Progesteron
Symptome eines niedrigen Progesteronspiegels
– Schlafstörungen
– Angst und Nervosität
– Reizbarkeit und Unruhe
– Niedergeschlagenheit/ Depression
– Starke Regelblutungen
– Menstruationsbeschwerden
– Gebärmuttermyome
– Brustspannen vor der Periode
– Reizbarkeit und „emotionaler“ vor der Monatsblutung
Symptome von hohen Progesteronspiegel (nicht sehr verbreitet):
– Schläfrigkeit und Depressionen
– Übelkeit
– Verstärkte Akne und Gesichtsbehaarung
– Brustschwellung
Testosteron
Symptome eines Mangels:
– Verminderte Libido
– Nächtliche Schweissausbrüche
– Erschöpfung
– Hitzewallungen
– Erhöhtes Bauchfett
– Wehwehchen und Schmerzen
– Gesichtsfalten
. Mangelndes Selbstvertrauen
– Verminderte sexuelle Leistungsfähigkeit bei Männern
Symptome eines Überschusses:
– Übermäßige Gesichtsbehaarung (Frauen)
– Reizbarkeit und/ oder Aggressionen
– Eierstockzysten (Frauen)
– Fettige Haut und Haare
– Akne
– Unfruchtbarkeit (Frauen)
Hormonbestimmungen
Hormone zu bestimmen ist nicht immer möglich, da sie vielfach pulsierend ins Blut abgegeben werden. Viele Hormone unterliegen im Tages- oder Monatszyklus starken Schwankungen. Prinzipiell können Hormone im Blutserum, Speichel und Urin untersucht werden. Jedes davon hat seine Vor- und Nachteile
Speicheltest
Das Ausgangsmaterial ist leicht zu gewinnen und die Testungen sind oft weniger kostenintensiv.
Urintest
Erfolgt meistens als 24-Stunden-Urinsammlung, hierzu ist eine Sammlung des ganzen Urins im Laufe eines Tages nötig.
Blutserum
Hier wird etwas Blut abgenommen und ist für den Patienten mit keinem weiteren Aufwand verbunden.
Welche Testung für Sie Sinn macht, berate ich Sie gerne.
Vorgehensweise
In einem Anamnesegespräch werden die einzelnen Probleme geklärt und schrittweise besprochen. Für die Bestimmung des Hormon- und Stoffwechselstatus kann ein spezieller Fragebogen zum Einsatz kommen. Sie erhalten Material zur Probengewinnung mit einer genauen Anleitung oder es wird etwas Blut direkt abgenommen. Sobald ich die Laborergebnisse zur Verfügung habe, arbeite ich einen Therapieplan und bespreche im Anschluss das Vorgehen.
Als besonders günstig hat sich die Einflussnahme auf die Ernährung erwiesen. Aus diesem Grund rate ich vielen Patienten zu einem Gesund + Aktiv Ernährungsplan.
Hormonselbsthilfe
Hierbei handelt es sich um ein unabhängiges Netzwerk von medizinischen Fachkräften und Betroffenen, deren Wissen um Hormone stetig wächst. Ich bin als Fachkraft dort registiert. Die Seite kann unter dem Link https://hormonselbsthilfe.de aufgerufen werden.
Elektrolytstoffwechsel
Mineralstoffe (Elektrolyte) sind essentiell. Sie werden durch den Stoffwechsel verbraucht und ausgeschieden.
Im menschlichen Körper findet sich eine Vielzahl von Mineralstoffen: Natrium, Kalium, Calcium, Chlorid, magnesium, Phosphat und Schwefel.
In nur geringen Mengen sind andere Mineralstoffe nachweisbar, diese nennt man Spurenelemente.
Cholesterinstoffwechsel
Cholesterin ist für den Menschen ein lebenswichtiger Naturstoff. Der Mensch stellt bis zu ca. 90 % in der Leber selbst her.
Harnsäurestoffwechsel
Die Gicht ist eine Erkrankung des Purinstoffwechsels. Sie zieht die Gelenke und innere Organe in Mitleidenschaft. Die Purine werden zur Harnsäure abgebaut und über die Nieren ausgeschieden.
Ein erhöhter Harnsäurespiegel lässt sich im Blut nachweisen.