Cholesterin: Eine umfassende Betrachtung seiner historischen Entwicklung, physiologischen Funktion und Bedeutung aus naturheilkundlicher Perspektive für die Gesundheit

Cholesterin und Hasen haben einen Zusammenhang
Quelle: Kostenfreies Bild pixabay.com/brown rabbit on green grass during daytime

Die Entdeckung  des Cholesterins
Cholesterin, heute ein Begriff, der oft mit Gesundheitsrisiken assoziiert wird, wurde erstmals im 18. Jahrhundert isoliert. Es wurde 1769 vom französischen Chemiker François Poulletier de la Salle aus Gallensteinen gewonnen. In den folgenden Jahrhunderten wurde sein chemischer Aufbau entschlüsselt, und seine Rolle im menschlichen Stoffwechsel wurde im Laufe der Zeit immer besser verstanden. [Artikel Friedrich-Verlag Mythos Cholesterin ](https://www.friedrich-verlag.de/friedrich-plus/sekundarstufe/biologie/physiologie/mythos-cholesterin-1743)

Was hat Cholesterin mit Hasen gemeinsam?

Die Verbindung zwischen Cholesterin und Hasen ist historischer und wissenschaftlicher Natur. Der Zusammenhang stammt aus experimentellen Studien, die in den frühen Tagen der Cholesterinforschung durchgeführt wurden.

In den frühen 1900er Jahren führte der russische Forscher Nikolaj Anitschkow Versuche an Kaninchen durch, bei denen er die Tiere mit großen Mengen Cholesterin fütterte. Anitschkows Arbeit zeigte, dass Kaninchen, die mit einer cholesterinreichen Diät gefüttert wurden, arteriosklerotische Plaques in ihren Arterien entwickelten. Dies war eines der ersten experimentellen Beweise, die eine Verbindung zwischen einer hohen Cholesterinaufnahme und der Entwicklung von Arteriosklerose (Verhärtung der Arterien) zeigten.

Es ist wichtig zu beachten, dass Kaninchen Pflanzenfresser sind und ihre natürliche Diät kaum bis kein Cholesterin enthält. Daher reagieren sie besonders empfindlich auf cholesterinreiche Diäten. Der menschliche Körper und unsere Ernährungsgewohnheiten sind natürlich anders als die von Kaninchen, aber Anitschkows Experimente legten den Grundstein für das Verständnis der Rolle von Cholesterin in der Herzgesundheit und der arteriosklerotischen Krankheitsentwicklung.

Zusammenfassend hat Cholesterin mit Hasen (genauer gesagt mit Kaninchen) zu tun, da diese Tiere in frühen experimentellen Studien verwendet wurden, um die Auswirkungen einer cholesterinreichen Diät auf die Arterien zu untersuchen.

Die essentiellen Rollen von Cholesterin im Körper
Cholesterin ist nicht nur ein Blutwert, den man bei der jährlichen Untersuchung prüfen lässt. Es ist ein lebenswichtiger Baustein, der in verschiedenen Körperfunktionen eine Rolle spielt. Cholesterin ist ein integraler Bestandteil jeder Zellmembran, es dient als Vorläufer von Vitamin D, ist an der Bildung von Gallensäuren beteiligt, fungiert als Grundsubstanz für die Produktion von Steroidhormonen und spielt eine entscheidende Rolle bei der Isolierung von Nervenfasern.

Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die in allen Zellen des menschlichen Körpers vorkommt und eine Reihe von lebenswichtigen Funktionen erfüllt. Hier sind die Hauptaufgaben von Cholesterin im menschlichen Körper:

1. Bestandteil der Zellmembranen: Cholesterin ist integraler Bestandteil der Zellmembranen in jedem Organ und jeder Zelle des Körpers. Es verleiht den Membranen Stabilität und Flüssigkeit.

2. Vorläufer für Steroidhormone: Cholesterin dient als Ausgangsstoff für die Bildung von Steroidhormonen, zu denen die Sexualhormone (z.B. Östrogen, Testosteron), Cortisol und Aldosteron gehören.

3. Vorläufer für Vitamin D: Unter Einwirkung von UV-Licht wird in der Haut aus Cholesterin Vitamin D gebildet, welches für die Knochengesundheit und viele andere Funktionen im Körper unerlässlich ist.

4. Bildung von Gallensäuren: Cholesterin wird in der Leber zur Produktion von Gallensäuren verwendet. Diese werden in der Gallenblase gespeichert und bei Bedarf in den Dünndarm abgegeben, um die Fettverdauung zu unterstützen.

5. Isolierung von Nervenfasern: Cholesterin ist auch ein Bestandteil des Myelins, einer schützenden Hülle, die Nervenfasern umgibt und eine effiziente Signalübertragung entlang der Nerven ermöglicht.

6. Strukturelle Rolle in Lipoproteinen: Cholesterin wird im Blut von speziellen Proteinen, den sogenannten Lipoproteinen, transportiert. Diese Lipoproteine, wie LDL (Low-Density-Lipoprotein) und HDL (High-Density-Lipoprotein), haben eigene Rollen bei der Cholesterinverwaltung und -verteilung im Körper.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Cholesterin lebenswichtig ist. Probleme entstehen typischerweise nicht durch das Cholesterin selbst, sondern durch ein Ungleichgewicht oder eine Fehlverteilung der verschiedenen Cholesterin tragenden Lipoproteine, insbesondere wenn LDL-Cholesterin in zu hohen Mengen vorhanden ist.

Ernährung und Cholesterin
Es ist bekannt, dass unsere Ernährungsgewohnheiten den Cholesterinspiegel beeinflussen können. Gesättigte Fette und Transfette können das LDL, das „schlechte“ Cholesterin, erhöhen, während ungesättigte Fette und Ballaststoffe dazu beitragen können, das LDL zu senken und das HDL, das „gute“ Cholesterin, zu erhöhen.

Naturheilkunde und Cholesterin
Die Naturheilkunde, mit ihrer Betonung des Ganzheitlichen, betrachtet Cholesterin als einen Teil eines komplexen Systems, das Balance sucht. Anstatt sich nur auf das Senken hoher Cholesterinwerte zu konzentrieren, versucht die Regulationsmedizin, die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren. Ein Ungleichgewicht beim Cholesterin könnte ein Hinweis darauf sein, dass andere Aspekte der Gesundheit ebenfalls im Argen liegen. Die Naturheilkunde setzt daher auf natürliche Therapien und präventive Maßnahmen, um den gesamten Organismus in Balance zu bringen.

Die Regulationsmedizin, oft auch als regulative Medizin bezeichnet, betrachtet den Körper als ein System von sich gegenseitig beeinflussenden Regulationskreisen. In diesem Kontext wird Cholesterin nicht nur als potenzieller Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen betrachtet, sondern als ein wesentlicher Bestandteil der körperlichen Homöostase (Gleichgewicht). Hier einige Ansichten und Überlegungen zum Cholesterin aus Sicht der Regulationsmedizin:

1. Cholesterin als Reaktionsprodukt: In der Regulationsmedizin wird ein erhöhter Cholesterinspiegel oft nicht primär als Ursache, sondern als Symptom gesehen. Er kann eine Reaktion des Körpers auf bestimmte Stressoren oder Entzündungsprozesse sein.

2. Ganzheitliche Betrachtung: Ein erhöhter Cholesterinspiegel wird in Verbindung mit anderen Körpersignalen und Symptomen betrachtet, um die zugrundeliegenden Ursachen zu ermitteln, statt sich nur auf den Cholesterinspiegel selbst zu konzentrieren.

3. Individuelle Normwerte: Die Regulationsmedizin erkennt an, dass es individuelle Unterschiede im optimalen Cholesterinspiegel geben kann. Nicht jeder Mensch mit einem leicht erhöhten Cholesterinwert muss ein erhöhtes gesundheitliches Risiko haben.

4. Therapeutischer Ansatz: Bei der Behandlung eines erhöhten Cholesterinspiegels wird oft ein breiterer therapeutischer Ansatz gewählt. Dies kann diätetische Änderungen, Bewegung, Stressbewältigung und naturheilkundliche Therapien umfassen, um den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

5. Betrachtung von Cholesterin in einem größeren Zusammenhang: In der Regulationsmedizin wird Cholesterin oft im Zusammenhang mit anderen Faktoren, wie z.B. Entzündungsmarkern, betrachtet. Das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren kann helfen, ein umfassenderes Bild von der Gesundheit des Einzelnen zu erhalten.

Kurz gesagt, in der Regulationsmedizin wird Cholesterin in einem holistischen Kontext betrachtet, wobei der Fokus auf der Wiederherstellung des körperlichen Gleichgewichts und der Beseitigung der zugrundeliegenden Ursachen eines gestörten Cholesterinspiegels liegt, anstatt sich nur auf die Symptombekämpfung zu konzentrieren.

Schlusswort
Cholesterin, lange Zeit missverstanden und oft verteufelt, ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Körpers. Es verdient es, mit einem ausgewogenen, ganzheitlichen Ansatz betrachtet zu werden, der sowohl die wissenschaftlichen Erkenntnisse als auch die Weisheit traditioneller Heilmethoden berücksichtigt.

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Weiterführende Links:

Verschiedene weiterführende Links rund um das Thema Cholesterin finden sich hier:

https://www.heart.org/en/health-topics/cholesterol

https://www.gesund-aktiv.com/wissenswertes/cholesterin-gut-oder-schlecht